Der weibliche Part… (die Tagesmutter)

Mein Name ist Julia und ich bin im März 1988 geboren. Ich habe noch 3 kleinere Geschwister um die ich mich lange und fürsorglich gekümmert habe. Als ich mein Abi in der Tasche hatte, begann ich in Minden die Ausbildung zur Gesundheits - und Kinderkrankenpflegerin (ehem. Kinderkrankenschwester). Zuletzt war ich auf der Onkologie Station im Johannes Wesling Klinikum Minden tätig. 2010 wurde meine erste Tochter Celia geboren - Schicht,- Nacht,- und Feiertagsarbeit waren nun nicht mehr im Einklang mit meinem jetzigen Leben. Es musste ein neuer Job her! Was mir klar war - ich wollte auf jeden Fall weiterhin mit Kindern arbeiten! Durch eine Freundin erfuhr ich Anfang 2013, dass händeringend Tagesmütter gesucht werden. Ich machte mich beim Jugendamt schlau und war sofort hellauf begeistert! Das musste es sein! Seit Ende 2013 bin ich jetzt mit Herz und Seele Tagesmutter und genieße jede Stunde mit den Kindern ;-)  

Der männliche Part… (der Tagesvater)

Männer in der Tagespflege finden sich noch so selten wie die sprichwörtliche „Nadel im Heuhaufen“. Ich persönlich halte es gerade für wichtig, auch für kleine Kinder (und insbesondere für Jungen) einen wichtigen und ausgleichenden Part in der Welt zu bieten. Durch meine „große“ Familie und meine zwei Töchter habe ich die Erfahrung gemacht, dass besonders bei Veranstaltungen (im Kindergarten, Gemeinschaftlicher Spielverein für Kinder, Kirchen usw.) selten bis gar nicht männliche Personen anzutreffen sind.  Ich jedoch, der sich mit den Kindern intensiv beschäftigt, war für die Kinder wie ein Star im Raum. Alle Kinder wurschtelten gleich um mich herum und hörten mir aufmerksam zu. Hillffee… es wollten auch noch alle gleichzeitig mit mir spielen! Die Erzieher und auch die Mamas wurden sofort uninteressant. Dieses Phänomen geschah ebenfalls in dem „Kindergarten“ meiner Frau. Sobald ich im Raum war, wurde meine Frau für die Kinder uninteressant. Die Kinder haben mich schätzen gelernt und mich stets mit einem Lächeln, viel Freude und offenen Armen empfangen. Es zog mich sofort in den Bann, Tagesvater zu werden. Ein weiterer wichtiger Motivationsschub, was mich darin bestärkte, diesen Beruf anzunehmen, war eine Reportage im November 2014 auf dem Sender RTL in der Sendung „Extra“. Dort wurde bemängelt, dass es zu wenig männliches Kinderpflegepersonal in Deutschland gäbe, es aber für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig sei. Denn Männer reagieren in gewissen Situationen anders als Frauen und gehen an gewisse Probleme auch anderes heran. Genau diese Beobachtungen sind für die Kinder von großer Bedeutung um das eigene Selbstbild zu finden. Nun zu meiner Person, wer bin ich? Mein Name ist Harry und ich bin 28 Jahre alt. In meinem Leben durfte ich schon vieles erleben und ausprobieren. Während des Abiturs habe ich bereits als Zeitungsträger, Bäcker und Kassierer gearbeitet um mir meine eigenen Brötchen zu verdienen. Nach der Schule wollte ich vorerst ein wenig arbeiten und habe für diverse Ämter die förmlichen Briefe zugestellt. Daraufhin machte ich mich mit 14 Mitarbeitern selbständig.   Nach der Firmenschliessung 2009 habe ich auf Wunsch meiner Eltern eine Ausbildung als „Kaufmann für Versicherung und Finanzen“ bei der Allianz absolviert. Bis heute bin ich in der Branche als Firmenkundenberater bei dem Makler Dr. Schmidt und Erdsiek KG unterwegs. Im Dezember 2015 habe ich die Weiterbildung als Tagespflegepersonal abgeschlossen und gehe mit voller Vorfreude auf die Kinder zu ;-).